Frischer Wind beim 7. Jugendcamp des Deutschen Psoriasis Bundes (DPB) / Jugendmentoren übernehmen Verantwortung

Das traditionelle Jugendcamp des DPB fand in diesem Jahr bereits zum siebten Mal statt. 22 Jugendliche aus sieben Bundesländern trafen sich im August für vier Tage in der Jugendherberge Biggesee /Olpe, um miteinander zu reden, sich offen auszutauschen und persönliche Fragen zu Krankheit und Lebenssituation an die beiden Referenten, Dr. Sascha Gerdes, Dermatologe, Kiel, und Rolf Bäumer, Psychologe, Berlin, zu stellen. Erstmals hatten die vier Jugendmentoren des DPB, zwei aus dem Norden, zwei aus dem Süden, die Verantwortung für Planung und Organisation übernommen.

Seit sechs Jahren kommen Jugendliche bis zum 25. Lebensjahr einmal im Jahr für ein Wochenende zusammen, um sich zwanglos unter Gleichgesinnten zu bewegen und Spaß zu haben.  Sie tauschen sich über Therapien und Lebensstrategien aus, lernen voneinander und nehmen professionelle Unterstützung durch einen Arzt und einen Psychologen in Anspruch.

„Für meine Idee eines Camps für jugendliche Psoriatiker fand ich 2008 in der Firma Pfizer einen aufgeschlossenen Partner, der uns seit der Realisierung des ersten Camps 2009  tatkräftig unterstützt. Es ist einfach toll zu sehen, wie sich das Jugendcamp in den letzten Jahren weiterentwickelt hat, und es macht großen Spaß, an neuen Konzepten für die Zukunft zu arbeiten“, sagt Ottfrid Hillmann, Vorsitzender des DPB und „Gründungsvater“ des Jugendcamps.

Die auf dem 6. Jugendcamp in Berlin 2014 offiziell vorgestellten Jugendmentoren haben für das 7. Jugendcamp die inhaltliche Planung und die organisatorische Leitung übernommen. Aufgabe der Jugendmentoren ist es, Ansprechpartner für betroffene Jugendliche zu sein und  das Jugendcamp weiter zu entwickeln. Die Jugendmentoren wollen beim Leben mit der Krankheit Vorbild für andere Jugendliche sein, anderen Jugendlichen beim Umgang mit der Krankheit helfen, Mut machen und zeigen, dass auch Jugendliche mit Psoriasis Spaß haben und das Leben genießen können.

Für den Dermatologen und den Psychologen im Jugendcamp waren die neue Verantwortung der Jugendmentoren und die Verlängerung um einen Tag ein Qualitätssprung. „Die Jugendmentoren haben die Teilnehmer professionell durch das Camp gesteuert und viele Fragen außerhalb der offiziellen Arbeitsgruppen mit Rolf und mir beantworten können. Sie sind zu Vorbildern geworden. Und dadurch, dass wir einen Tag mehr Zeit hatten, war der gesamte Ablauf  viel entspannter als bei früheren Jugendcamps,“ sagt Priv.-Doz. Dr. med. Sascha Gerdes, Leiter des Bereichs Klinische Studien im Psoriasis-Zentrum, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel.

Psychologe Rolf Bäumer ist seit 2010 Referent bei den Jugendcamps. Er plädiert schon seit Jahren dafür, die psychosoziale Betreuung und Begleitung in die Versorgung von jugendlichen Psoriatikern strukturiert aufzunehmen. „Die Einbindung kann im Rahmen von Leitlinien erfolgen. Dafür sollten sich sowohl Kliniker als auch niedergelassene Dermatologen einsetzen. Ein kurzes Gespräch in der Sprechstunde ist wahrlich nicht ausreichend. Dann wäre auch ein weiterer Schritt im Rahmen der multiprofessionellen Arbeit in der Psoriasis getan. Psychologen gehören in die Leitlinien Gruppe und in den Stellenplan einer dermatologischen Klinik, die Psoriasis behandelt.“

Für 2016 sind zwei Jugendcamps geplant. Zum einen für Kinder und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr, zum anderen für Jugendliche vom 17.  bis zum 25. Lebensjahr. Diese neue altersgerechte Differenzierung trägt noch stärker den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer Rechnung. Mit dem bundesweiten Einbezug der niedergelassenen Dermatologen und deren Engagement für die DPB-Jugendcamps könnte das Konzept qualitativ auf eine neue Ebene gehoben werden.  

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