Wichtiger Hinweis: Otezla (Wirkstoff Apremilast)

Hinweis auf Selbstmord und Selbstmordgedanken.

Der Wissenschaftliche Beirat des DPB nimmt dazu Stellung.


Die Celgene Pharma GmbH, Hersteller von Otezla (Wirkstoff Apremilast), informiert über Patienten mit Gedanken zum Selbstmord (Suizid) und suizidalem Verhalten (mit oder ohne Depression in der Anamnese) beim Einsatz zur Therapie von Rheuma und Psoriasis-Arthritis (PsA). Dies betrifft einen von 1000 Patienten unter der Medikation mit Apremilast. Auch über Patienten mit vollendetem Selbstmord wird berichtet, die mit Apremilast behandelt wurden.

Bei psychiatrischen Symptomen oder bei Einnahme von Arzneimitteln, die psychiatrische Symptome verursachen können, ist der Nutzen von Apremilast sorgfältig gegen die Risiken abzuwägen. Die Behandlung mit Apremilast sollte abgebrochen werden, wenn neue psychiatrische oder eine Verschlechterung bestehender Symptome auftreten oder Gedanken zum Selbstmord oder ein solcher Versuch festgestellt werden.

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

 

Der Wissenschaftliche Beirat des DPB rät:


Zum Wirkstoff Apremilast (Handelsname Otezla), der als Tablette zur Therapie einer mittelschweren bis schweren Psoriasis eingesetzt wird, informiert der Hersteller Celgene über Patienten, die unter der Therapie Selbstmord verübten oder Selbstmordgedanken haben. Dies gelte auch für Patienten, die solche Gedanken vor der Medikation nicht hatten.

Ärzte sollten ihre Patienten vor der Verordnung von Apremilast bezüglich einer bestehenden Depression oder zu Selbstmordgedanken befragen. Wird beides bejaht, sollte Apremilast nur mit Vorsicht und am besten nach vorheriger Konsultation eines Psychologen oder Psychiaters verordnet werden.

Patienten, die derzeit mit Apremilast behandelt werden, sollten beim nächsten Termin dem verordnenden Arzt mitteilen, ob Sie sich in irgendeiner Weise niedergeschlagen, lustlos oder psychisch beeinträchtigt fühlen, zu depressiven Symptomen neigen oder sich mit Selbstmordgedanken beschäftigen. Dieser entscheidet dann individuell über die weitere Therapie mit Apremilast.

Das Risiko für Selbstmord/Selbstmordgedanken ist bei Menschen mit Psoriasis im Vergleich zur Normalbevölkerung geringfügig erhöht. Daher ist eine Einschätzung, ob ein Zusammenhang mit einem Medikament oder der Erkrankung besteht grundsätzlich schwierig, wenn die Zahl der Ereignisse während der Einnahme von Apremilast im Bereich der für Psoriasis veröffentlichen Zahlen liegt. Daten aus Registern - wie dem PsoBest - werden zeigen, ob sich der vermutete Zusammenhang dort nachvollziehen lässt.

Dr. Andreas Körber
Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des DPB

zurück zur Newsübersicht